Pfarrkirche Tumpen

Turmuhr    Kirche Tumpen
Seit 1665 steht in Tumpen eine Kirche mit einem kleinen Zwiebelturm, im Stil der damaligen Zeit erbaut. Sie wurde am 17. Mai 1666 von Weihbischof Jesse Perkhofer dem Heiligen Martin geweiht. In diesem Turm hingen nur zwei kleine Glocken. 1876 entschlossen sich die Ortsbewohner, zusätzlich drei größere Glocken anzuschaffen. Sie wurden bei Graßmayr in Innsbruck gegossen und kosteten 1.300 fl (Gulden). Seit 1855 diente Kurat Kaspar Unterkircher als Seelsorger in Tumpen. Seinem unermüdlichen Bestreben war es zu verdanken, dass die Kirche von Grund auf renoviert, mit neuen Altären versehen, neue Fenster eingesetzt und 1878 durch die Maler Stefan und Johann Kärle aus Vorderhornbach „neu dekoriert“ wurde, wie es Karl Scheiber, der Verfasser der Denkschrift ausdrückte. Schließlich konnte der rührige Kurat die Verantwortlichen von Gemeinde, Fraktion und Kirche auch noch von der Notwendigkeit zum Bau eines neuen Kirchturmes überzeugen. 

Das alte Türmchen erwies sich bereits 1876 zu klein und zu schwach für die neu angeschafften Glocken. Es musste dafür im Widumanger ein hölzernes Notgebäude errichtet werden. Das oftmalige Läuten, aber auch Wind und Wetter setzten diesem hart zu. Den Bauplan für den der Gotik nachempfundenen Turm erstellte Karl Rokita aus Imst. Die Kosten von 100 fl. bestritt der Kurat zur Gänze aus eigenen Mitteln. Maurermeister Andrä Klotz aus Ötz und Zimmermeister Nikodem Schmid aus Habichen stellten mit 30 Arbeitern zwischen dem 3. Mai und dem 1. November 1884 den Turm auf, eine bemerkenswerte Leistung, wenn man die technischen Möglichkeiten der damaligen Zeit in Betracht zieht.

Der Bau misst von der Turmtürschwelle bis unter den Knopf 53,5 m. Der Knopf selbst weist eine Höhe von 80 cm und eine Breite von 70 cm auf. Der Längsbalken des Kreuzes misst 2,75 m, der Querbalken 1,45 m. Dieses Kreuz wurde vom Mechaniker Johann Leiter aus Ebene gestaltet, die Kugel stammt aus der Kupferschmiede Rieger in Innsbruck. Die neue Kirchenuhr wurde aus einer Fabrik in München bezogen und kostete 650 fl. Die Baukosten für den Turm beliefen sich auf 6.000 fl. Alle diese Unternehmungen konnten nur finanziert werden, weil sich die Ortsbewohner äußerst spendenfreudig zeigten und auch zahlreiche Fronschichten leisteten. Tumpen zählte in dieser Zeit etwa 240 Einwohner.

An der Fassade befinden sich drei Rokoko-Fresken (Wetterherren, Guter Hirte). 

Quelle:
Alte Aufzeichnungen über die Geschichte unseres Ortes Denkschrift von Karl Scheiber aus dem Jahre 1884 (Chronik)